Diplomarbeit im Fach Psychologie
"Der intra- und interindividuelle Einfluss der Musikalischen Früherziehung auf die Fähigkeit der Rhythmusreproduktion, eine experimentelle Studie bei fünfjährigen Kindern", Klagenfurt, Alpen-Adria-Universität, Diplom-Arbeit, März 2013, 147 Bl.
Betreuer: Prof. Dr. Oliver Vitouch (derzeit Rektor der AAU in Klagenfurt)
Beurteilung: 1
Abstract (Deutsch):
In vielen wissenschaftlichen Studien zur Rhythmusreproduktion wurden hauptsächlich Jugendliche und Erwachsene erforscht, welche meist kein musikalisches Training erhalten haben. Dennoch wurden bei DRAKE (1993) sowie bei PERSICHINI & CAPRANICA (2004) vor allem Kinder getestet.
Alle Studien haben gemeinsam, dass sie die musikalische Früherziehung als Frühförderung nicht verwenden.
Deshalb wurde in dieser Studie der intra- und interindividuelle Einfluss der Musikalischen Früherziehung auf die Rhythmusreproduktionsfähigkeit erforscht. Es wurde ein experimentelles Design mit Veränderungsmessung (Prätest- und Posttest-Messung) durchgeführt.
Als Stichprobe wurden Kinder im Alter von fünf Jahren rekrutiert, welche das Angebot der Musikalischen Früherziehung nutzen wollten. Diese wurden randomisiert drei Gruppen zugeteilt, um ein experimentelles Design zu erhalten: eine Experimentalgruppe mit der Intervention Musikalische Früherziehung, eine Kontrollgruppe ohne Intervention und eine Kontrollgruppe mit der Schein-Intervention Vermehrt Musik hören.
Für die Veränderungsmessung wurden zwei Experimente entworfen. Zu jedem der beiden Messzeitpunkte wurde ein unterschiedliches Rhythmusset von jeweils 15 Rhythmen (binär simpel, binär komplex und ternär) und zwei Testrhythmen verwendet. Die Erstmessung wurde vor der Intervention durchgeführt, die Zweitmessung drei bis dreieinhalb Monate später.
Insgesamt wurden 55 Kinder (Experimentalgruppe: 20, Kontrollgruppe 1:17, Kontrollgruppe 2: 18), mit einem Durchschnittsalter von 5,3 Jahren getestet. Insgesamt waren es 22 Buben und 33 Mädchen. Die Performanzleistung zu Messzeitpunkt 1 sind bei allen Gruppen nahezu gleich und es gibt keine signifikanten Unterschiede.
Bei der Zweitmessung hat die Experimentalgruppe signifikant bessere Leistungen in den Parametern Präzision, Anzahl der Schläge, Gesamtdauer sowie Relation der Schläge als die Kontrollgruppen. Ebenso im Verlauf verbesserte sich die Experimentalgruppe. In fast allen Kategorien (binär simple, binär komplex, ternär) sowie in den Parametern hat sich diese Gruppe signifikant gesteigert. Die Kontrollgruppen konnten nur in einzelnen Bereichen, teilweise signifikant, ihre Leistung erhöhen.
Zusammenfassend konnte durch diese experimentelle Studie gezeigt werden, dass der ganzheitliche Unterricht der Musikalischen Früherziehung einen großen Einfluss auf die intra- und interindividuelle Fähigkeit der Rhythmus-Reproduktion bei 5-jährigen Kindern hat.
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Abstract (English):
In many scientific studies rhythm reproduction was investigated in adolescents and adults - in most cases without any musical training. Still DRAKE (1993) and PERSICHINI & CAPRANICA (2004) have tested children. All studies have in common that Musikalische Früherziehung as an early intervention was not used for musical training.
Therefore, the intraindividual and interindividual influence of the Musikalische Früherziehung on the ability of rhythmreproduction was investigated in the following study. It was conducted with an experimental design with measuring change (pretest and posttest measure).
The sample consisted of children in the age of five years, which wanted to take part in the lessons of Musikalische Früherziehung. These were randomly assigned to three groups, to get an experimental design: an experimental group with the intervention Musikalische Früherziehung, a control group without an intervention and a control group with the "apparent" intervention "listing more to music".
For the measuring change two rhythmicexperiments were designed. To each of the two measuring points in time, a different rhythmicset of 15 rhythms (binary simple, binary complex and ternary) as well as two test rhythms were used. The first measurement was held before the intervention, the second mesurement after three and a half months.
Altogether, 55 children (experimental group: 20, control group 1: 17, control group 2: 18) with an average age of 5,3 years were recruted. Overall, there were 22 boys and 33 girls. The output of the performance at measurement 1 was nearly the same over the groups.
In the second measurement the experimental group was significally better in the parameters precision, number of beats, total duration and relation among the beats than the control groups. Likewise, at measurement 2 the experimental group improved clearly. In almost all categories (binary simple, binary complex, ternary) and parameters, the experimental group has significantly increased. The control groups just improved their output in certain areas, some significantly.
In summary, by this study it was shown, that the holistic teaching concept of the Musikalische Früherziehung has a great impact on the interindividual and intraindividual ability of rhythmreproduction in five years old children.
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